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November 2019

Gritzner 1000 Serie

Die 1000er Baureihe ist die ursprüngliche Version der Tipmatic-Serie, heute von Gritzner als 1035, 1035DFT und 1037 gebaut.

Konstruktion:

tragendes Leichtmetallgehäuse, teilweise mit Kunststoff verschalt,
doppelt umlaufender Greifer aus Metall, vertikal,
Antrieb über einem Zahnriemen,
Spulabschaltung manuell im Handrad,
pendelnde Nadelstangenaufhängung, untere Führung durch das Gehäuse,
spitzengelagerte Transporteinrichtung mit Gelenkkulisse,
aktiver Obertransport, nur bei Modell 1035DFT und 1037,
mechanische Stichsteuerung über Kurvenscheiben, vielseitig kombinierbar

Steuerung, Programme:

Stiche Gritzner 1037

die verschiedenen Stiche werden mechanisch durch abtasten von Kurvenscheiben erzeugt. Jede Taste spricht eine Kurve an.Wie bei allen tipmatic Modellen lassen sich die Tasten (außer Taste B), auch die Zierstichautomatik miteinander kombinieren. Sie können richtig kreativ drauflos drücken und sich überraschen lassen welcher Stich genäht wird. Durch diese Kombinationsmöglichkeit lassen sich rein rechnerisch tausende verschiedener Stiche erzeugen, wobei die meisten davon nicht wirklich sinnvoll sind, aber der Maschine ist es egal.
Alle Stiche sind, wie bei allen Maschinen der 1000er Serie, nicht in der Stichbreite verstellbar, sondern werden immer in 5mm Breite genäht. Nur der ZickZack Stich läßt sich in 3 vorgegebenen Breiten nähen, wenn die Kombinationsmöglichkeit mitgerechnet wird auch in 6 Breiten, aber nicht stufenlos, das geht nur bei der 6000er Serie. Die Stichlage ist nur eingeschränkt verstellbar.
Taste G gedrückt……………Geradstich, Stichlage Mitte, der Stich näht in der Mitte des Nähfusses
keine Taste gedrückt……….Geradstich, Stichlage Links, der Stich näht links im Nähfuß
Taste H+I gedrückt (nur bei 1037)……..Geradstich, Stichlage rechts, der Stich näht rechts im Nähfuß

Stretchstiche

Unter Stretchstichen versteht man spezielle transportgesteuerte Stiche. Von jedem möglichen Stich ist auch eine Stretchvariante möglich. Stretchstiche entstehen dadurch dass der Transporteur beim nähen den Stoff immer zwei Stiche vorwärts und einen rückwärts tranportiert, deshalb heißen die offiziell transportgesteuerte Stiche. Diese Stiche sind grundsätzlich elastisch.
Stretchstiche werden von mechanischen Nähmaschinen immer in vorgegebener Stichlänge genäht, sie ist nicht verstellbar.
Die Stretchstiche einer normalen Nähmaschine sind nicht mit den Nähten einer Overlockmaschine zu vergleichen.

Knopfloch

Alle Tipmatic Maschinen nähen ein halbautomatisches Knopfloch, die eine Hälfte erledigt die Maschine, die andere Sie.
Taste C: die Maschine näht vorwärts die rechte Raupe
Taste B: Riegel des Knopflochs
Taste A: die Maschine näht rückwärts die linke Raupe
Ein halbautomatisches Knopfloch ist nie perfekt, da man immer den Unterschied zwischen vorwärts und rückwärts genähter Raupe erkennen kann.
Bei der 1000er Serie kann das Knopfloch nur in 5mm Breite genäht werden, die Länge ist natürlich beliebig.

Knopfloch Gritzner

Unterschiede innerhalb der 1000er Serie

Gritzner 1035:
keinen Obertransport, nicht vollbelegtes Tastenfeld, die wichtigsten Stiche sind vorhanden, Geradstich in Stichlage mitte und links möglich, alle anderen Stiche immer in Stichlage mitte
Gritzner 1035DFT:
wie 1035, jedoch mit aktivem Obertransport,
Gritzner 1037
wie 1035DFT, mit “Titan-beschichtetem Goldgreifer”, voll belegtes Tastenfeld und zusätzlich eine Zierstichautomatik, Geradstich auch in Stichlage rechts möglich, jedoch nicht stufenlos

Meine liebste Maschine aus dieser Serie ist eindeutig die Gritzner 1037.
Sie hat den titan-beschichteten Greifer und alle drei Stichlagen, das macht den eigentlich geringen Preisunterschied zur 1035DFT mehr als wett.

Wann muss eine Overlock oder Cover zur Inspektion? Wo kannst du eigenständig Ölen?

Wann muss eine Overlock oder Cover Maschine in die Inspektion?

Alle 2 bis 5 Jahre - warum?

Ovis und Cover-Maschinen sind technisch hoch anspruchsvolle Maschinen. Sie sind hoher Belastung ausgesetzt. Je nach deinem Nähverhalten mehr oder weniger.
Nähst du jeden Tag oder nur alle Jubeljahre? Benutzt du qualitativ hochwertiges Garn oder bist du ein Pfennigfuchser und kaufst minderwertiges Garn auf dem Stoffmarkt? Schimpf, mecker, motz.

Nähst du viel Stoffe, die stark fusseln oder aber nähst du nur aalglatte Stoffe, die sehr wenig Abrieb haben.
Wie du schon merkst, ist die Frage nicht mal eben pauschal zu beantworten.
Deshalb gebe ich meinen Kunden eine Range von 2 - 5 Jahren mit auf den Weg. Innerhalb dieses Zeitraums muss deine Maschine zur Wartung und generalüberholt werden.

Warum ist eine Generalüberholung so wichtig?

Was wir bei uns in der Werkstatt bei einer großen Generalüberholung machen

Das Thema Inspektion oder Generalüberholung ist so eine Sache.... Immer wieder hört man, wieso ist das so teuer oder vor zwei Jahren hab ich weniger bezahlt. Das kann gut sein!
Man darf keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Generalüberholung einer Overlock oder Cover ist kein geschützter Begriff. Also macht das jede Werkstatt so, wie sie es für richtig hält.
Gibst du deine Maschine in der Werkstatt A ab und deine Freundin in der Werkstatt B, zahlst du ggf. 140 € und deine Freundin ggf. "nur" 80 € und lacht sich ins Fäustchen. Pustekuchen!
Es ist immer die Frage, was wurde an der Maschine gemacht!!! Nen Kölsche Wisch dauert nicht lange, geht fix ist, aber auch nicht gründlich!
Bei einer teuren Investition einer Maschine sollte die Inspektion auch dementsprechend angepasst und gründlich sein. Denn nur dann hast du lange Freude an der Maschine und die Lebensdauer wird somit um einiges verlängert. Ich verstehe die Gedanken der Kunden, die eine günstige Maschine haben. 140 € im Verhältnis zu einer Maschine, die 260 € gekostet hat, ist unverhältnismäßig. Aber du musst auch verstehen, dass die Arbeit dieselbe ist. Egal ob die Maschine 250 € oder 1500 € gekostet hat. Der Aufwand für den Mechaniker ist derselbe. Dies aber nur mal am Rande, ich komme mal wieder zurück zum Thema, was erhältst du, wenn du deine Maschine bei Schwaaba zur Inspektion bringst.

  • Maschinenverschalung wird entfernt
  • Maschine wird gründlich gesäubert
  • Greiferspitzen werden geschliffen und poliert
  • Greiferabstand wird überprüft und nachjustiert
  • Greifernadelabstand wird überprüft und nachjustiert
  • Schlingenhub wird überprüft und eingestellt
  • Spannungen werden eingestellt
  • Messer und Messerstand werden überprüft und ggf. erneuert
  • Fadenführungssysteme wie z. B. Jetair werden gereinigt
  • Maschine wird ganz durchgesehen, geölt und gefettet mit speziellem Langzeitfett
  • Nadeln werden erneuert
  • Ggf. wird die Glühbirne durch eine LED ausgetauscht
  • Die Maschine wird auf verschiedenen Stoffen eingenäht und getestet.

Fett statt Öl

Das Geheimrezept ist das Langzeitfett. Langzeitfett ist extrem wichtig für die Maschinen und nicht mit Öl zu verwechseln. Sie sind einer hohen Belastung ausgesetzt. Normales Öl würde gar nicht lang genug halten. Erst recht nicht bei so viel Staub in der Maschine. Das wäre dasselbe als würdest du 500 g Mehl auf einen Tropfen Speiseöl kippen. Da wäre  nichts mehr geschmeidig. Deshalb muss hier ein Fett verwendet werden welches für hochbelastete Lager, Gelenke und Gewinde geeignet ist.

Fazit

Wenn du möchtest, dass deine Maschine lange lebt und du lange Freude an ihr hast, gib ihr hin und wieder einen Tropfen Öl und befreie sie vom Staub durch Auspinseln.
Gönn ihr alle 2-5 Jahre eine große Inspektion in einer guten Nähmaschinenwerkstatt und BITTE lass die Finger von allen Schrauben.

Wir freuen uns, wenn wir deine Maschine warten dürfen! Bei uns ist sie in guten Händen.
Gern senden wir dir auch eine Abholbox.